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Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe sind böswillige Versuche, den normalen Betrieb eines Servers, Dienstes oder Netzwerks zu stören, indem sie es mit einer Flut von Datenverkehr überschwemmen. Das Verständnis der Arten von DDoS-Angriffen und ihrer Auswirkungen auf die verschiedenen Ebenen des OSI-Modells (Open Systems Interconnection) ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um ihre Infrastruktur effektiv zu schützen. In diesem Artikel werden verschiedene Arten von DDoS-Angriffen und ihre Entsprechung im OSI-Modell untersucht.

1. Verstehen von DDoS-Angriffen

Bei einem DDoS-Angriff werden in der Regel mehrere kompromittierte Systeme (oft Teil eines Botnets) eingesetzt, die eine überwältigende Menge an Datenverkehr an das Ziel senden. Ziel ist es, die Ressourcen des Ziels zu erschöpfen, sodass es nicht mehr in der Lage ist, auf legitime Anfragen zu reagieren, was zu Ausfallzeiten und Dienstunterbrechungen führt.

2. Arten von DDoS-Angriffen

DDoS-Angriffe können in drei Hauptkategorien eingeteilt werden, basierend auf den OSI-Modellschichten, auf die sie abzielen:

2.1. Volumenbasierte Angriffe (Schicht 3 – Netzwerkschicht)

Diese Angriffe zielen darauf ab, die Bandbreite des Ziels oder zwischengeschalteter Netzwerkgeräte zu sättigen. In der Regel geht es darum, das Ziel mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu überwältigen. Übliche Arten sind:

  • ICMP-Flood: Der Angreifer sendet eine große Anzahl von ICMP Echo Request (ping) Paketen an das Ziel und verbraucht dabei Bandbreite und Ressourcen.
  • UDP-Flut: Dieser Angriff sendet zahlreiche UDP-Pakete (User Datagram Protocol) an zufällige Ports des Ziels und veranlasst das System, nach Anwendungen zu suchen, die an diesen Ports lauschen, was zu einer Erschöpfung der Ressourcen führt.

2.2. Protokollangriffe (Schicht 4 – Transportschicht)

Diese Angriffe nutzen Schwachstellen in den Netzprotokollen aus, die zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung von Kommunikationssitzungen verwendet werden. Gängige Typen sind:

  • SYN-Flut: Der Angreifer sendet eine Flut von SYN-Anfragen (der erste Schritt beim Aufbau einer TCP-Verbindung) an das Ziel, was dessen Reaktionsfähigkeit überfordert und zur Erschöpfung der Ressourcen führt.
  • Ping des Todes: Bei diesem Angriff werden übergroße oder fehlerhaft geformte Pakete an das Ziel gesendet, wodurch es abstürzt oder nicht mehr antwortet.

2.3. Angriffe auf die Anwendungsschicht (Schicht 7 – Anwendungsschicht)

Angriffe auf der Anwendungsschicht zielen auf bestimmte Anwendungen oder Dienste ab, um deren Ressourcen zu erschöpfen. Sie imitieren oft den legitimen Datenverkehr, was ihre Entdeckung erschwert. Übliche Arten sind:

  • HTTP-Flut: Der Angreifer sendet eine große Anzahl von HTTP-Anfragen an einen Webserver und überfordert damit dessen Fähigkeit, legitime Anfragen zu bedienen.
  • Slowloris: Dieser Angriff hält Verbindungen offen, indem er partielle HTTP-Anfragen sendet, wodurch der Verbindungspool des Servers erschöpft wird und er keine legitimen Anfragen mehr bearbeiten kann.

3. Auswirkungen von DDoS-Angriffen

DDoS-Angriffe können schwerwiegende Folgen haben, unter anderem:

  • Ausfallzeiten: Dienste können nicht mehr verfügbar sein, was zu einem Verlust von Einnahmen und Kundenvertrauen führt.
  • Erhöhte Betriebskosten: Für Unternehmen können zusätzliche Kosten für die Eindämmung des Angriffs und die Wiederherstellung der Dienste anfallen.
  • Schädigung des Rufs: Längere Ausfallzeiten können dem Ruf eines Unternehmens schaden und zum Verlust von Kunden und Marktanteilen führen.

4. Abhilfestrategien

Um sich vor DDoS-Angriffen zu schützen, können Unternehmen verschiedene Strategien anwenden:

  • Verkehrsfilterung: Verwenden Sie Firewalls und Intrusion Detection/Prevention-Systeme, um bösartigen Datenverkehr herauszufiltern.
  • Ratenbegrenzung: Implementieren Sie eine Ratenbegrenzung, um die Menge des Datenverkehrs zu kontrollieren, der Ihre Dienste erreichen darf.
  • DDoS-Schutzdienste: Erwägen Sie den Einsatz spezialisierter DDoS-Abwehrdienste, die Angriffe abfangen und abmildern können, bevor sie Ihre Infrastruktur erreichen.
  • Redundanz und Lastausgleich: Die Verteilung des Datenverkehrs auf mehrere Server kann dazu beitragen, überschüssigen Datenverkehr abzufangen und die Verfügbarkeit der Dienste aufrechtzuerhalten.

5. Fazit

DDoS-Angriffe stellen eine erhebliche Bedrohung für Unternehmen dar und führen zu Ausfallzeiten und finanziellen Verlusten. Das Verständnis der verschiedenen Arten von DDoS-Angriffen und ihrer Auswirkungen auf die verschiedenen Ebenen des OSI-Modells ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer Strategien zur Schadensbegrenzung. Durch die Implementierung proaktiver Maßnahmen und die Nutzung von DDoS-Schutzdiensten können Unternehmen ihre Infrastruktur vor diesen bösartigen Bedrohungen schützen.